Hallo Freunde. Ich denke, ich sollte den Nichtseglern unter Euch einmal erklären, warum das Tauschen einer Ankerkette so unglaublich lange dauern kann…
Also: Saphira hat bisher eine 8mm Kette mit einer Länge von 30m mitgeführt. Das war uns einerseits viel zu dünn und andererseits viel zu kurz! Eine 8mm Kette von 30 m hat allerdings nur ein Volumen von etwa einem 10l Eimer, während eine 10mm Kette von 80m mindestens das 5 fache Volumen/Gewicht mitbringt.
Das bedeutet: der Ankerkasten war HOFFNUNGSLOS zu klein und oben im Bug auch falsch platziert. Weiterhin ist Saphira am Bug heftig eingesunken als wir die neue Kette nur mal provisorisch auf den Rumpf gelegt haben.
Was ist also zu tun? Der erste Vorschlag meiner liebsten Gattin: Die Kette „ist zu heftig – die muss wieder weg!“ Da hat sie aber die Rechnung ohne Ihren Gatten gemacht! „Die Kette bleibt – so wie sie ist!“
Und nun? Zunächst habe ich einen Mörtelkübel aus sehr stabilem Kunststoff gekauft mit einem Volumen von 90l. Also: 90l statt 10l – das sollte reichen.
Dann mussten wir allerdings im Vorschiff zunächst sämtliche Verstrebungen abmontieren (und später wieder anmontieren), damit der „Riesenkübel“ überhaupt platziert werden konnte. Da hat sich meine liebste Gattin besonders hervorgetan, da sie zur Demontage mit ihrer Größe von 167cm und ihrer „Gelenkigkeit einer Katze“ 😉 überhaupt erst in die Vorpik hineinpasst – für mich war da gar kein Platz!
Wie ist das Ergebnis: Die Kette liegt jetzt 1m hinter dem alten Ankerkasten unten in der Bilge im Mörtelkübel. Das ist aus 2 Gründen sehr vorteilhaft: Einerseits ist das Gewicht jetzt „weiter hinten und weiter unten“ – Saphira ist also weniger „kopflastig“ und andererseits hat die verzinkte Stahlkette jetzt keinen Kontakt mehr zu unserem Aluminiumrumpf. Ein Riesenvorteil – denn letzteres verhindert die ansonsten unausweichliche Elektrolyse unseres Rumpfes.
Mit anderen Worten: Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht.
Oder: Ich freue mich sehr über diese Lösung – „und Sabine auch 😉 “ – um es mal mit den ungefähren Worten von Heinrich Lübke auszudrücken…