Nachbetrachtungen zum Thema Hydraulik

Hallo Freunde.

Selbst auf die Gefahr hin, daß ich Euch überstrapaziere, gestattet mir ein paar Nachbetrachtungen zu unseren leidigen Hydraulikproblemen.
Im Ergebnis reduziert sich die Problematik auf eine eklatante Fehleinschätzung eines professionellen Bootsbaumeisters. Dieser Fehler eines Profis hat uns mehrere 1000€ Lehrgeld gekostet. Man könnte auch sagen, wir haben das Vertrauen in ihn teuer bezahlt.
Die Aussage: unsere manuelle Steuerung habe ein Sperrventil ist schon deshalb falsch, weil die Firma Vetus zu Bauzeiten von Saphira die Steuerungen grundsätzlich ohne Sperrventile ausgeliefert hat. Erst heute kann man sie gleich MIT Sperrventil kaufen – damals in 2000 aber NICHT. Soll heißen: heute würden wir das Problem überhaupt nicht haben. Es war für uns also unumgänglich einen separaten doppelten Sperrblock zu verbauen.
Das haben wir nun erledigt – aber dieses Desaster hätte uns unser sogenannter Bootsbauexperte (er war eine Empfehlung von einem berühmten deutschen Weltumsegler) ersparen können, wenn er uns vor 2 Jahren richtig beraten  hätte.
Aber: „Hätte – Hätte – Fahrradkette“ – es ist nun erledigt und unsere Probleme sind beseitigt.
Was bleibt: Unser Vertrauen in die Spezies der Bootsbaumeister ist nachhaltig gestört – oder: „Hilf Dir selbst sonst hilft Dir Keiner!“

Alles ist gut!

Hallo Freunde.

Vorgestern war gestern zwar morgen – aber heute war vorgestern immerhin übermorgen.
Die Schnelldenker unter Euch werden es verstanden haben! Der Hydraulikexperte hat uns gestern mal wieder sitzen lassen!
Aber: Hurrah – er ist heute gekommen, hat die passenden Hydraulikschläuche dabei gehabt, alles installiert, Öl aufgefüllt – und: ES FUNKTIONIERT!
Im AP Modus ist das Steuerrad wie festgewachsen und eine Kurskorrektur von 20grad nach steuerbord quittiert der Ruderlagengeber mit 20 Grad nach steuerbord (megahappy) …
Das bringt mich zu dem Gedanken: manchmal muss man seiner Liebe offensichtlich genug Zeit geben – dann wächst sie schon…
Soll heißen: Es gibt Stimmen, die haben uns geraten Saphira zu verkaufen – von einem „Fass ohne Boden“ war die Rede!
Dann hätten wir das heutige Erfolgserlebnis aber nicht gehabt – und mal ehrlich: Verläßt man seinen Partner wenn es mal etwas Stress gibt?
Wir – also Sabine und auch ich – haben uns in Saphira verliebt. Ein bisschen zickig darf sie dann ruhig mal sein – die Gute –  das ist immerhin das Salz in der Suppe!

Zeichen & Wunder

Hallo Freunde.

Manchmal geschehen eben doch Zeichen und Wunder. 
Nachdem der Techniker heute um 17h immer noch kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, habe ich schon wieder eine gehörige Portion Frust aufgebaut. Aber: um 17:30 h klopfte er plötzlich aufs Deck. 
Wir haben dann den Sperrblock montiert (siehe photo) und die erforderlichen Schlauchlängen gemessen. 
Morgen nachmittag geht’s weiter… 

Shit happens – Teil 2

Hallo Freunde.

Eigentlich sollte Saphira jetzt in Lissabon sein – vielleicht erst in Porto – aber zumindest in Cherbourg.
Wo sind wir: immer noch in IJmuiden. Das bedeutet zwar schon im Salzwasser und nicht mehr im Brackwasser der holländischen Kanäle – aber das Ziel war ein anderes…
Unseren Sperrblock (siehe photo) haben wir extra in Rotterdam abgeholt – um keine Zeit für den post Versand zu verlieren aber der Techniker „war bei einem wichtigen Business Kunden in Deutschland – und hatte leider keine Zeit für uns“ …
Neuer status: er kommt jetzt am Dienstag um die Hydraulik Schläuche auszumessen und wird dann am Mittwoch installieren. Wenn man sich überlegt, dass das eigentlich der Job desjenigen gewesen wäre, der die Anlage eingebaut hat, könnte man schreien.
Aber es ist müßig – am kommenden Donnerstag sollte es dann supergut laufen – und in 2 Jahren wird man über die aktuellen Probleme nur noch schmunzeln…
Leider wird Sabine morgen (Samstag) mit dem Auto nach Hause fahren, da sie Montag wieder arbeiten muss.
Ich werde dann mit den Öffis nachreisen – wenn hier alles ok ist (und ERST DANN – DEFINITIV).
Ich entschuldige mich bei allen Lesern dieses Blogs, die tolle Segelbilder erwartet haben – stattdessen komme ich mit diesen technischen Problemen daher – aber: bleibt uns treu – ich verspreche: Das wird sich ändern!

Man lernt nie aus!

Hallo Freunde.

Ich habe mir vorgenommen in diesem blog möglichst wenig über Technik zu posten – heute wird mir das nicht gelingen…
Im letzten Beitrag haben wir geschrieben, dass der Ruderlagengeber keine – oder falsche Informationen geliefert habe. Das ist zwar teilweise richtig – ursächlich aber falsch gewesen. Saphira hatte, als wir sie gekauft haben, bereits eine hydraulische Steuerung. Das bedeutet, dass eine manuell zu bedienende Hydraulikpumpe (mit dem Steuerrad verbunden) Hydrauliköl in den Steuerzylinder pumpt – der dann das Ruder bewegt.
Also – wir hatten zu Beginn auf Saphira nur EINEN Ölkreislauf im Hydrauliksystem. Da für eine Langfahrt aber ein Autopilot UNUMGÄNGLICH ist, haben wir in ein solches System investiert (ein B&G NAC-3). Das bedeutet, dass bei uns der Autopilot die Hoheit über die Steuerung des Schiffes übernehmen können muss – und zwar so, dass der Autopilot und die manuelle Steuerung sich nicht gegenseitig stören oder beeinflussen dürfen.
Wenn also der Kartenplotter feststellt, dass der Kurs leicht falsch verläuft – was bei Wellengang häufig passiert, gibt er ein Signal an den Autopiloten, der dann die dafür eigens installierte Hydraulikpumpe ansteuert – um zu erreichen, dass diese wiederum Öl ebenfalls in den Steuerzylinder pumpt, um die Kurskorrektur zu bewirken. Daraus folgt nun, daß durch den AP ein ZWEITER Ölkreislauf entstanden ist (manuelle Steuerung und automatische Steuerung).
Diese beiden Ölkreisläufe MÜSSEN aber voneinander getrennt sein – sie dürfen sich nicht gegenseitig beeinflussen! Das ist wichtig – denn der Autopilot kann nicht richtig arbeiten, wenn das Öl, das er glaubt für die Kurskorrektur zu pumpen, in die manuelle Steuerung gepumpt wird – und dann das Steuerrad bewegt – nicht aber das Ruderblatt.
Genau das bewirkt ein „doppelter Sperrblock“. Dieses Sperrventil wurde aber von unserem Bootsbauer, den wir beauftragt hatten das System zu installieren, NICHT eingebaut! Er sagte, dass die manuelle Steuerung und die Hydraulikpumpe des AP bereits Sperrventile hätten und daher ein separater doppelter Sperrblock nicht nötig sei. Das war leider ein folgenschwerer Irrtum! Man konnte das eigentlich daran erkennen, dass sich im AP Betrieb das Steuerrad mitgedreht hat – es hätte aber (im AP Betrieb) regungslos verharren müssen. Ohne doppelten Sperrblock hat unser Navigationssystem geglaubt, dass der Ruderlagengeber falsche Informationen liefert – das ist aber völliger Quatsch – die Hydraulikpumpe hat das Öl einfach in den falschen Kreislauf (den der manuellen Steuerung) gepumpt. Das KANN NICHT funktionieren!!!
Lange Rede – kurzer Sinn: Heute Nachmittag wird der neue doppelte Sperrblock eingebaut – und dann gehen wir davon aus, dass wir eine große Baustelle endlich schließen können…
I´ll keep You informed

0Shares