Fernseher an bord – never ever

Hallo Freunde. Als wir vor einer Woche hier auf Saphira angekommen sind, hatte ich einen Fernseher im Kofferraum. Das Ziel: auch an Bord beliebte Sendungen sehen zu können und aktuelle Tagesnachrichten zu sehen. Das Ergebnis: der Fernseher liegt immer noch im Auto – und dort wird er wohl auch bleiben. Wir lieben unsere Kindle – jeder hat seinen eigenen – und als Familie haben wir eine Familienbibliothek – das bedeutet, wenn einer ein Buch kauft, kann der Ehepartner dieses auf seinem eigenen Kindle auch lesen. Das führt dazu, daß man auch mal ein Buch liest, das man selbst vielleicht gar nicht gekauft hätte. Und die Nachrichten? Wir sind beide grosser Fan der „Süddeutschen“ – und die gibt es natürlich auch als Kindle Version. Fazit: völlig unnötig den Fernseher anzuschließen. Selbst wenn es jetzt eine fussball Weltmeisterschaft geben würde – 2014 habe ich an bord von TinHau (meiner Reinke) verbracht – ging auch – und zwar gut – nicht nur wegen des Ergebnisses 😉

„Ankerkette zu heftig“ – und nun?

Hallo Freunde. Ich denke, ich sollte den Nichtseglern unter Euch einmal erklären, warum das Tauschen einer Ankerkette so unglaublich lange dauern kann…
Also: Saphira hat bisher eine 8mm Kette mit einer Länge von 30m mitgeführt. Das war uns einerseits viel zu dünn und andererseits viel zu kurz! Eine 8mm Kette von 30 m hat allerdings nur ein Volumen von etwa einem 10l Eimer, während eine 10mm Kette von 80m mindestens das 5 fache Volumen/Gewicht mitbringt.
Das bedeutet: der Ankerkasten war HOFFNUNGSLOS zu klein und oben im Bug auch falsch platziert. Weiterhin ist Saphira am Bug heftig eingesunken als wir die neue Kette nur mal provisorisch auf den Rumpf gelegt haben.
Was ist also zu tun? Der erste Vorschlag meiner liebsten Gattin: Die Kette „ist zu heftig – die muss wieder weg!“ Da hat sie aber die Rechnung ohne Ihren Gatten gemacht! „Die Kette bleibt – so wie sie ist!“
Und nun? Zunächst habe ich einen Mörtelkübel aus sehr stabilem Kunststoff gekauft mit einem Volumen von 90l. Also: 90l statt 10l – das sollte reichen.
Dann mussten wir allerdings im Vorschiff zunächst sämtliche Verstrebungen abmontieren (und später wieder anmontieren), damit der „Riesenkübel“ überhaupt platziert werden konnte. Da hat sich meine liebste Gattin besonders hervorgetan, da sie zur Demontage mit ihrer Größe von 167cm und ihrer „Gelenkigkeit einer Katze“ 😉 überhaupt erst in die Vorpik hineinpasst – für mich war da gar kein Platz!
Wie ist das Ergebnis: Die Kette liegt jetzt 1m hinter dem alten Ankerkasten unten in der Bilge im Mörtelkübel. Das ist aus 2 Gründen sehr vorteilhaft: Einerseits ist das Gewicht jetzt „weiter hinten und weiter unten“ – Saphira ist also weniger „kopflastig“ und andererseits hat die verzinkte Stahlkette jetzt keinen Kontakt mehr zu unserem Aluminiumrumpf. Ein Riesenvorteil – denn letzteres verhindert die ansonsten unausweichliche Elektrolyse unseres Rumpfes.
Mit anderen Worten: Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht.
Oder: Ich freue mich sehr über diese Lösung – „und Sabine auch 😉 “ – um es mal mit den ungefähren Worten von Heinrich Lübke auszudrücken…

… Back HOME again…

Liebe Freunde. Nach einem kurzen Blitzbesuch bei unserer Freundin ChrisTine in Hildesheim sind wir heute um 14h auf Saphira angekommen. Es ist immer wieder schön an Bord zu sein. Gestern kam auch von unserem Freund Christian aus der Südsee (Christian und Birgit sind zurzeit auf den Gambier Inseln – siehe pitufa.at) die Info, daß er die letzte Überarbeitung unseres Blogs jetzt geschafft hat. Wenn Ihr Lust habt – schaut ihn Euch doch mal genauer an. Wir finden die grafische Ausgestaltung mit den neuen Schriftfonts genial. Zur Info: Der Schiffsname von Saphira wurde mit dem Font „Gill Sans Ultra Bold“ gedruckt. Mittlerweile ist der gesamte Blog in Gill Sans gehalten… Das Geheimnis von Erfolg – ist KONSEQUENZ… 😉 Schönen Abend Euch allen…

Wenn das Meer kocht (Pressemitteilung von Heide & Erich Wilts)

Wie man im Schwerwetter auf See besteht, zeigen die Segellegenden Heide und Erich Wilts in ihrem neuen Doppelband „Im Sturm“: komprimiertes praktisches Wissen zusammen mit der Erfahrung eines außergewöhnlichen Seglerlebens
Husum, Mai 2020 Der normale Freizeitsegler geht ihnen aus dem Weg: Stürmen. Schon deshalb ist die Erfahrung vieler Yachtbesitzer mit Starkwinden, brechenden Seen oder gar volllaufenden Booten eher gering. Doch es ist nicht immer möglich, allen potenziell gefährlichen Wetterphänomenen auszuweichen. „Das Wissen über die richtige Vorbereitung, Ausrüstung und das seglerische Knowhow in diesem Bereich ist oftmals diffus und widersprüchlich“, resümieren die Autoren, die seit über 50 Jahre die Meere besegeln. Die meisten Havarien wie Kenterungen, Mast- und Ruderbrüche, Schiffsaufgaben, Strandungen usw. halten sie, wie andere Fachleute auch, für vermeidbar. Heide und Erich Wilts sind Sturmexperten, haben sie doch zusammen fast 160 Stürme erlebt, vom Orkan bis zum Taifun, Strandungen, Kenterung, wochenlanges, erschöpfendes Schwerwetter und den Verlust ihrer Yacht durch den Jahrhundert-Tsunami von Fukushima. Die beiden segelten allein oder mit wechselnden Crews durch die unwirtlichsten Reviere dieser Welt, umrundeten Kap Hoorn viele Male und durchquerten noch mit 75 Jahren die Nordwestpassage. Ihr Wissen ist unbezahlbar. Das Ergebnis ihrer jahrelangen Recherchen sind zwei umfangreiche Bände, vollgepackt mit Wissen und Erfahrungen, vor allem aber mit systematisch aufbereiteten, praxisbezogenen Empfehlungen. Dabei analysieren sie nicht nur die strategischen Vorbereitungen – Schiff und Ausrüstung, Crew und Arbeitsteilung –, sondern geben auch taktische Ratschläge im Umgang mit den unterschiedlichsten Ausprägungen schweren Wetters. Das ist neu, weil ein ganzheitlicher Ansatz, die Fragen sind entsprechend praxisnah: Was tun, wenn’s losgeht? Wenn das Meer verrücktspielt? Mit welchen Taktiken überstehen Skipper und Crew Starkwind und Sturm auf offener See? Und welche besonderen Maßnahmen sind in Küstenrevieren erforderlich, in denen sich nachweislich die meisten Havarien zutragen? Gerade hier zeigt sich die große Stärke dieses Ratgebers: Denn Sturm ist nicht gleich Sturm, und die Lage stellt sich für Segler zum Beispiel völlig anders dar, wenn der Wind von vorne, seitlich, raum oder von achtern kommt. Die Natur lässt sich nicht in Kategorien zwängen. Und auch jedes Boot reagiert wieder anders. Heide und Erich Wilts differenzieren, sie theoretisieren nicht, sondern sind Praktiker. Man merkt immer, dass sie selbst genau die kritischen Punkte kennen. Der erste Band ihrer beiden Sturmbücher befasst sich systematisch mit all den Fragen, die man als verantwortungsvoller Skipper vorab klären sollte: Beschaffenheit des Schiffes, Ausrüstung, Arbeitsteilung an Bord, ja selbst Seekrankheit und die Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Crew möglicherweise nicht gleichmäßig leistungsfähig oder belastbar ist. Hier zeigt sich die Erfahrung des Seglerpaars. Diese wird durch die Analyse der verschiedenen seglerischen Situationen getoppt: Erstmals erhält nun ein Bootsführer eine umfassende praktische Anleitung für die Reaktion auf die unterschiedlichsten meteorologischen Phänomene: Seegang, Wellen, brechende Seen, Wind unterschiedlichster Stärke. Das fehlte bislang empfindlich. Dabei zeigen die Autoren ausdrücklich die Grenzen dieser Vorbereitung auf: Es ist nicht alles planbar. Ihr Kapitel „Aus Fehlern lernen“ ist eine Offenbarung. Darin führen die Autoren an die 40 Beispiele an – zu denen kein Skipper wird sagen können: „Das wäre mir niemals passiert.“ Denn es passiert. Profis, Berühmtheiten, Anfängern genauso wie langgedienten Kapitänen. „Die Liste der fatalen Fehler ist erstaunlicherweise übersichtlich“, fasst Erich Wilts die Lage zusammen. „Tragisch ist zum Beispiel, dass die Aufgabe eines noch schwimmenden Bootes eine der häufigsten schweren Fehlentscheidungen bleibt.“ Damit hat er recht. Neben den vielen ertrunkenen Seglern, deren noch seetüchtige Schiffe man gefunden hat, wurde gerade erst – 2020 – ein 77 Meter langer Frachter vor Irland angespült, der vor anderthalb Jahren von der Besatzung aufgegeben wurde. Das Schiff war unversehrt. Wirklich kein Einzelfall. Fatal auch die aus Panik oft getroffene Fehlentscheidung, bei aufkommendem Sturm eilig Schutz in einer Bucht oder einem Hafen zu suchen, statt Seeraum zu gewinnen und den Sturm draußen abzuwettern – die zwar unbequemere, aber sichere Variante. Im zweiten Band ihrer Sturm-Enzyklopädie legen die Wilts deshalb großes Gewicht auf die Erfahrungen, die sie selbst gesammelt haben. In fesselnden Berichten und eindrucksvollen Fotos von großer Aussagekraft dokumentieren sie, wie es ist, wenn die See kocht. Und wie es ist, wenn manchmal einfach nur ein Quäntchen Glück oder Pech ausschlaggebend ist. Entstanden ist eine einmalige Zusammenstellung außergewöhnlicher Erfahrungen in allen Bereichen der Weltmeere – in Stürmen am Kap Hoorn ebenso wie in Taifunen im Südwestpazifik oder in Orkanen im Südindischen Ozean –, die schon allein aufgrund ihrer Dramatik lesenswert sind.
Im Sturm ist das seglerische Vermächtnis von Heide und Erich Wilts: auf das Wesentliche verdichtete Wissen, unterfüttert mit außergewöhnlicher Erfahrung – ein neuer Standard in der Seglerliteratur. Das Buch erscheint in hochwertiger Aufmachung und ist ab sofort im Buchhandel oder direkt beim ihleo verlag in Husum erhältlich.
Die vollständigen Titeldaten lauten: Heide & Erich Wilts: Im Sturm Segeln im Extremwetter Band I: Strategie & Taktik Band II: Dramatische Tage Klappenbroschur im Schuber, 14,8 ×21 cm, 288 & 336 Seiten, ihleo verlag, Husum 2020, ISBN 978-3-96666-017-4, Ladenverkaufspreis 29,80 € (brutto)

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